In unserem Alltag werden die Begriffe Dolmetschen und Übersetzen häufig synonym verwendet. Grund dafür ist die weitverbreitete Annahme, dass Dolmetscher und Übersetzer irgendwie das Gleiche machen. Doch obwohl sich beim Dolmetschen und Übersetzen alles um die exzellente Beherrschung der Sprach und Kulturkenntnisse dreht, stellen diese beiden Begriffe zwei ganz unterschiedliche Berufe dar. Wir zeigen dir, wo genau die wichtigsten Unterschiede liegen. 

DOLMETSCHEN

Dolmetscher arbeiten mündlich und übertragen oft zeitgleich das gesprochene Wort. Dabei findet das Dolmetschen unmittelbar statt und erfolgt im klassischen Sinne persönlich und vor Ort. Immer mehr Unternehmen, Behörden und Einrichtungen benötigen jedoch auch Dolmetscher, die telefonisch oder per Video dolmetschen können.   

Vorbereitung ist alles 

Meist bleibt keine Zeit, um unbekannte Fachbegriffe in einem Wörterbuch zu suchen oder in einschlägigen Nachschlagewerken zu recherchieren. Gut ausgebildete und erfahrene Dolmetscher können zwar Fachkenntnisse vorweisen, dennoch muss sich jeder Dolmetscher auf seinen Einsatz gründlich vorbereiten. Dazu zählt auch das Einlesen in fachspezifisches Vokabular oder Fachjargon. 

Dolmetschen

Kognitive Leistungsfähigkeit: Ein Plus beim Dolmetschen 

Um das Gesagte unmittelbar sprachgewandt und sinngemäß in der Zielsprache wiedergeben zu können, ist insbesondere ein gutes Gedächtnis ein Plus beim Dolmetschen. Denn das Dolmetschen ist ein hochkomplexer Prozess, der von Dolmetschern hohe kognitive Fähigkeiten verlangt. Dazu gehören unter anderem: 

  • Intuition 
  • Spontaneität 
  • Zuhörvermögen 
  • Hohe Konzentrationsstärke 
  • Schnelle Auffassungsgabe 

ÜBERSETZEN

Übersetzer arbeiten im Gegensatz zu Dolmetschern schriftlich. Das heißt, beim Übersetzen werden Inhalte schriftlich fixierter Texte von der einen in die andere Sprache übertragen. Das Ergebnis der Übersetzung ist ebenfalls ein schriftliches Werk. 

Orts- und Zeitunabhängigkeit 

Die Leistung des Übersetzens erfolgt orts- und zeitunabhängig. Im Idealfall bleibt dem Übersetzer genügend Zeit, um den Ausgangstext gründlich zu analysieren. Dabei kann beispielsweise in Wörterbüchern und in allen möglichen Quellen recherchiert werden, um die nicht geläufigen Fachbegriffe, Redewendungen oder komplizierte grammatikalische Konstruktionen nachzuschlagen.  

Perfektion der Formulierung: Ein Vorteil beim Übersetzen 

Nach Beendigung der Übersetzung wird der fertige Text in elektronischer oder Papierform an den Auftraggeber des Übersetzers ausgehändigt. Eine Neigung zur Perfektion in der Formulierung ist ein Vorteil beim Übersetzen. Des Weiteren punkten Übersetzer mit folgenden Kompetenzen bei Ihren Auftraggebern: 

  • Recherchefähigkeit 
  • Akribie 
  • Diskretion 
  • Termintreue  
  • Zuverlässigkeit  
  • eigenständige Terminologiearbeit 

DOLMETSCHEN UND ÜBERSETZEN – DIE UNTERSCHIEDE AUF EINEN BLICK 

Übersetzen ist Handwerk und Dolmetschen ist Mundwerk.” 

Dieser bei Dolmetschern und Übersetzern oft zitierte Satz veranschaulicht kurz und prägnant den Hauptunterschied der beiden Berufe. Wir haben für dich die wichtigsten Unterschiede zusammengefasst: 

1. Mündlich vs. Schriftlich 

Dolmetscher übertragen sprachliche Äußerungen mündlich in eine andere Sprache. Übersetzer hingegen übertragen einen Ausgangstext schriftlich in die gewünschte Zielsprache. 

2. Zeit und Ort der Leistungserbringung 

Das Dolmetschen findet meist unmittelbar statt und erfolgt im klassischen Sinne persönlich und vor Ort. Übersetzer erbringen Ihre Leistung orts- und zeitunabhängig, sodass im Idealfall genügend Zeit bleibt, um den Ausgangstext gründlich zu analysieren. 

3. Unterschiedliche Kompetenzen 

Während es beim Dolmetschen auf ein gutes Gedächtnis, Spontaneität und Zuhörvermögen ankommt, liegen die Kompetenzen eines Übersetzers im Bereich Akribie, Recherchefähigkeit sowie Terminologiearbeit. 

FAZIT

Trotz aller Unterschiede haben das Dolmetschen und Übersetzen eines gemeinsam: Das perfekte Beherrschen von Sprachen. Egal ob Handwerk oder Mundwerk: Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Ergebnis der Leistung von Dolmetschern und Übersetzern stets auch ein Kopfwerk ist.